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Nesteln wird definiert als „sich mit den Fingern an etwas zu schaffen machen“. Beobachtet man an Demenz erkrankte Personen, so sieht man sie unaufhörlich an ihrer Kleidung, an der Tischwäsche, ihren Haaren oder anderen Gegenstände in unmittelbarer Reichweite nesteln. Um dieser inneren Unruhe entgegen zu wirken, setzen wir Nesteldecken ein. Eine Nesteldecke ist eine Decke, die die taktilen Sinne eines Menschen anspricht und motorische und sensorische Reize weckt. Die Decke besteht aus vielen zusammengenähten Feldern aus verschiedenen Stoffen, die mit den unterschiedlichsten Gegenständen bestückt sind. Der Phantasie sind hier keine Grenzen gesetzt. Von Knöpfen, Fransen, Kugeln, Reißverschlüssen bis hin zu Leder, Kord oder Nicki – alle verarbeiteten Materialien laden zum Ertasten und Erforschen ein. Die Beschäftigung mit einer Nesteldecke wirkt sowohl beruhigend und entspannend als auch aktivierend. Viele Personen, die nervös an sich oder Gegenständen in der Umgebung nesteln, legen ihre volle Konzentration auf die Ertastung der Nesteldecke. Bei ruhigen und zurückhaltenden Personen werden Erinnerungen an früher geweckt und sie erzählen beispielsweise von ihrer Arbeit als Näherin, oder wie auf unserem Foto, an den Karneval. Da wir nach dem Psychobiografischen Pflegemodell nach Prof. Böhm arbeiten werden die Decken an die Biografie, wie Böhm sagt, an die Prägungszeit des Bewohners angepasst.  Die Nesteldecken sind eine Bereicherung für Bewohner und Mitarbeiter und haben eine positive Auswirkung auf den Pflege- und Betreuungsalltag. Es sind oftmals die kleinen Dinge, die eine große Wirkung erzielen.

Wir danken der fleißigen ehrenamtlichen kreativen Näherin, Frau Euteneuer, die uns einige diese kreativen Decken nach unseren biografischen Wünschen näht.